»Natur« ist ein vielschichtiger und schillernder Begriff, der in der deutschen Geschichte überraschende Wandlungen durchlief. Von Hildegard von Bingens Konzept der »Grünkraft« bis zur Anti-Atomkraft-Bewegung der 1970er-Jahre: Im Spannungsfeld von Glaube, Biologie und Macht haben Regierungen sowie unterschiedlichste politische und religiöse Bewegungen ihren je eigenen Naturbegriff definiert und für sich beansprucht. Natur und deutsche Geschichte zeigt Umbrüche und Verschiebungen in den Naturvorstellungen aus 800 Jahren. Anhand von beispielhaften Ereignissen aus der Zeit des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, der Zeit der Industrialisierung, des Nationalsozialismus sowie des geteilten Deutschlands wird Geschichte in Geschichten erzählt, gerahmt von Gesprächen mit herausragenden Historikern. Jede historische Epoche wird mit einem Tier oder einer Pflanze eingeleitet: vom Wolf und Beluga-Wal über die Eiche, die Kartoffel und das Usambaraveilchen bis zur Burgunder-Traube. Historische Rezepte spiegeln die Bedeutung von Lebensmitteln und Essgewohnheiten wider.
Ein reich illustrierter Bildband, der die kontrastreichen Transformationen von Naturvorstellungen in der deutschen Geschichte vom Mittelalter bis in die 1970er-Jahre anhand ausgewählter Stationen anschaulich macht.