Die vorliegende Studie untersucht erstmals aus einer rechtsvergleichenden Perspektive die prozeduralen Begrenzungen richterlicher Strafzumessung in China und Deutschland. Aufbauend auf einem funktionalistischen Vergleichsansatz analysiert der Autor, wie die jeweiligen strafprozessualen Regelungen in beiden Ländern drei zentrale Zielsetzungen verwirklichen: die Transparenz der gerichtlichen Strafzumessungsentscheidung, die effektive Beteiligung der Verfahrensbeteiligten an diesem Entscheidungsprozess sowie die strukturelle Kontrolle richterlicher Strafzumessung durch das Gerichtssystem selbst. Die Arbeit leistet damit einen innovativen Beitrag zur internationalen Strafrechtsvergleichung und eröffnet neue Perspektiven auf das Zusammenspiel von Verfahrensrecht und richterlicher Entscheidungsfreiheit.