Die Studie versucht unter einer kulturwissenschaftlich-praxeologischen Perspektive einen Paradigmenwechsel hinsichtlich der Frage 'Wozu Schultheater?'. Anstelle des klassischen theaterpädagogischen Paradigmas der ästhetischen Selbstbildung werden mit Blick auf hybride Lebenswelten neue Perspektiven bezüglich der Kunstform Theater, des Subjekt- und Bildungsverständnisses wie auch der ästhetischen Vermittlungspraxis entwickelt. In einem mehrdimensionalen theoretischen Bezugsrahmen werden die Rahmenbedingungen ausgelotet, die auf Schultheater in der postdigitalen Gegenwart einwirken. Postdigitalität als kulturelles Transformationsgeschehen macht eine Revision, Reformulierung und Neuakzentuierung innerhalb des Legitimationsdiskurses erforderlich. Demzufolge wird eine Modellkonfiguration eines Neu- und Andersdenkens theaterpädagogischer Begründungshorizonte für eine zeitgenössische künstlerisch-ästhetische (Vermittlungs-)Praxis vorgeschlagen.
Sabine Köstler-Kilian ist Studiendirektorin am Gymnasium für die Fächer Deutsch, Latein und Darstellendes Spiel/Theater. Sie zeichnet sich durch langjährige Erfahrung im Bereich Theater aus, unter anderem durch regelmäßige Referententätigkeiten. Seit 2017 ist sie an den Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung - UNESCO Chair in Digital Culture and Arts in Education (Prof. Dr. Benjamin Jörissen) an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg abgeordnet. Dort leitet sie den Erweiterungsstudiengang Darstellendes Spiel/Theater.