Ekkehard W. Stegemann hat in seiner bislang unveröffentlichten Heidelberger Habilitationsschrift aus dem Jahr 1981 Grundlagen zum Verständnis des Römerbriefs, der Theologie des Paulus und des theologischen Denkens im Hinblick auf das Verhältnis von Judentum und Christentum erarbeitet - Themen, die bis heute für die wissenschaftliche Diskussion und den gesellschaftlichen Diskurs von hoher Relevanz sind.
Paulus ringt damit, wie die unwiderrufliche Erwählung Israels angesichts dessen zu verstehen ist, dass die meisten seiner jüdischen ZeitgenossInnen in Jesus nicht den Messias aus dem Haus David sahen. Was bedeutet das für das Verhältnis von jüdischen und nichtjüdischen Menschen in der Nachfolge Jesu? Wie verhalten sich "Kirche" und "Israel" zueinander? Stegemann zeigt, wie sich die Antworten des Paulus vom Antijudaismus der christlichen Rezeption unterscheiden.
Durch seine Lehre, seine Veröffentlichungen sowie sein Engagement im christlich-jüdischen Dialog prägte Stegemann nicht nur die Theologie, sondern beeinflusste auch eine ganze Generation von Pfarrerinnen und Theologen.
Unter dem Titel "Exegese im Angesicht Israels" ordnet Prof. Dr. Esther Kobel (Mainz) die Habilitationsschrift sowohl forschungsgeschichtlich als auch in das Lebenswerk Stegemanns ein.
Die bisher nicht publizierte Habilitationsschrift Ekkehard W. Stegemanns (1945-2021) von 1981 wird mit diesem Band posthum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Stegemann hat darin Grundlagen zum Verständnis des Römerbriefs, der Theologie des Paulus und theologischen Denkens überhaupt im Blick auf das Verhältnis von Judentum und Christentum erarbeitet, die bis heute von hoher Relevanz sind. Mit seiner Lehre als Hochschulprofessor, seinen Veröffentlichungen und seinem Engagement im christlich-jüdischen Dialog wirkte er hinein in Kirche und Gesellschaft und beeinflusste eine ganze Generation von PfarrerInnen und TheologInnen.
Eine Einführung von Prof. Dr. Esther Kobel (Mainz) ordnet den Text in seinen Kontext ein.