In der Zwischenkriegszeit kollidierten ungarische Homogenisierungstendenzen und Gruppenbildungsprozesse der Deutschen in Ungarn. Der Jugend kam dabei eine besondere Rolle zu. Für die Wahrnehmung dieser neuen Position war eine zweifache Emanzipation nötig. Eine Emanzipation als Jugend, also im sozialen Sinne, und eine Emanzipation als Minderheitenjugend, also im ethnischen Sinne. Wegen fehlender Voraussetzungen musste diese Emanzipation von außen angekurbelt werden und war mit einer Mobilisierung, Politisierung und Uniformierung verbunden. Letztendlich kulminierten diese Vorgänge in der 1941 gegründeten Deutschen Jugend. Der Missbrauch im Krieg und die forcierte Angleichung an Traditionen im 'Reich' machten die zwischenzeitlich erreichten Fortschritte der Ethnisierung jedoch schnell wieder rückgängig.