"Der Gaucho Martín Fierro" ist das Nationalepos Argentiniens, wenn man so will, Ilias und Odyssee der Argentinier. In rund 1200 Strophen erzählt es die Geschichte eines Gauchos, also eines der Rinderhirten der argentinischen Pampa, der durch Willkür und behördlichen Machtmissbrauch Heim und Familie verliert, weil man ihn zwangsweise zur Verteidigung der Grenze zum Indianerland einzieht. Die Dichtung spielt Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Siedlungen der Weißen noch häufig von den Pampa-Indianern (Mapuches, Ranqueles, etc.) überfallen wurden. Hernández wollte mit seinem Werk sowohl auf die miserable Situation der zwangsrekrutierten Gauchos als auch auf die der Landbevölkerung im allgemeinen aufmerksam machen. Er schildert in teils poetischen, teils realistisch-grausamen Szenen die Fährni