Ende der 1960er-Jahre schien dem Schriftsteller Günter de Bruyn (1926-2020) die Region um Görsdorf/Beeskow - die er das Abseits nannte - ein geeigneter "Unterschlupf" zu sein, um sich aus der "DDR-Welt" zurückzuziehen: "Ich war, dachte ich, in die Emigration gegangen, ohne das Land, das mich hielt, verlassen zu haben. Dem Staat war ich auf seinem eignen Territorium entflohen."
Nicht nur in seinem autobiografischen Lebensbericht Vierzig Jahre (1996) begegnet man jenem Landstrich, der de Bruyn fünf Jahrzehnte lang Arbeits- und Lebensrefugium war. Bereits in seiner 1978 erschienenen Erzählung Märkische Forschungen sowie in den Romanen Neue Herrlichkeit (1985) und Der neunzigste Geburtstag. Ein ländliches Idyll (2018) ist das Märkische "Abseits" der Raum, in dem der Autor die Handlungen verortet.