Wer bin ich? Diese Frage beschäftigt uns alle immer wieder. Häufig beantworten Menschen diese Frage nach ihrer Identität allerdings nicht mit dem, was sie wirklich im Innersten ausmacht, sondern mit der Rolle, die sie gesellschaftlich und privat spielen:
Kind, Eltern, Führungskraft , Beruf, Rentner ... Viele verstehen daher unter Selbstwerdung auch, eine immer bessere Version dieser Rolle zu werden: Statt an ihrer Identitätsfindung arbeiten sie an ihrer Selbstoptimierung. Um zu wissen, wer man wirklich ist, muss man sich jedoch zu nächst einmal selbst kennenlernen, mit allen Talenten und Fehlern. Während Selbstoptimierung davon ausgeht, dass man all die "Schwachstellen" am eigenen Ich wegtrainieren kann, bedeutet Selbstwerdung sich selbst zu entdecken und lieben zu lernen. Dies hat auch Auswirkungen auf unsere Mitmenschen. Denn nur wer sich selbst kennt, kann auch anderen Menschen offen entgegentreten.
Wer bin ich? Diese Frage stellt sich in jedem Lebensalter neu. Viele Menschen beantworten sie nicht mit dem, was sie im Innersten ausmacht, sondern mit den Rollen, die sie in Familie, Beruf und Gesellschaft einnehmen. Wenn Selbstwerdung aber bedeutet, eine immer bessere Version dieser Rollen zu werden, gerät sie zur Selbstoptimierung.
Anselm Grün und Hsin-Ju Wu ermutigen in diesem Buch dazu, sich den eigenen Schattenseiten zu stellen und sie zu integrieren. Es geht nicht darum, die Schwachstellen am eigenen Ich wegzutrainieren, sondern sich selbst mit allen Stärken und Schwächen anzunehmen und lieben zu lernen. Das eröffnet den unverletzlichen, heiligen Raum des wahren Selbst.
»Selbstwerdung führt nicht zum Optimum, sondern ist ein Weg zur Ganzheit, zum Frieden mit sich selbst und mit den Menschen, zur Gelassenheit und Dankbarkeit, zur Freiheit und zur Lebendigkeit.«