Das Rittergut Lichterfelde bestand hauptsächlich aus großen Flächen mit märkischen Sand oder sumpfigen Wiesen. Alle Besitzer, die nicht sparsam genug lebten, gingen bankrott und das Rittergut Lichterfelde wechselte oft den Besitzer.
Erst als ein Geschäftsmann und Grundstücksspekulant 1865 das verschuldete Rittergut Lichterfelde ersteigerte, änderte sich die Lage.
Aus Lichterfelde wurde Groß- Lichterfelde.
Auf dem märkischen Sand entstand eine Kadettenanstalt, die 1933 der "Leibstandarte" diente und auf den trocken gelegten sumpfigen Wiesen errichtete die SS in den Kriegsjahren ein Fremdarbeiter- Außenlager des KZ Oranienburg. Die von der SS zusammengetriebenen Insassen des KZ Außenlagers in Lichterfelde Süd sollten mit ihrer Arbeitskraft deutsche Facharbeiter ersetzen, die als Soldat eingezogen waren.
Ein Arbeitsplatz für die Gefangenen des KZ Lichterfelde Süd war das Baugeschäft nebenan. Hier koordinierte die SS die Arbeitseinsätze zur Erhaltung kriegswichtiger Projekte.
In der Küche der Villa des Baugeschäfts arbeitete eine Magd als Haushälterin und fast zwei Jahrzehnte lang traf sie sich regelmäßig mit ihren drei Freundinnen zum Kaffee trinken. Die Themen der vier Damen waren Verwandtschaft, Tagesgeschehen und die Ereignisse auf dem Bauhof.
Je näher das Ende des 2.Weltkrieges kam desto mehr bröckelte das System der Nationalsozialisten.
Das Baugeschäft überstand die NS- Zeit. Es überlebte den Krieg, die sowjetische Besatzung und es organisierte sich neu mit dem Beginn der amerikanischen Besatzungszeit.
Übrig geblieben sind nur die alten Geschichten ... mit "Déjà vu".