Eine Holocaust-Überlebende der zweiten Generation verwebt Fragmente der Geschichte ihrer Familie und Zeugenaussagen in Erzählungen und Collagen und nutzt ihre Kunst als Transformation und Erinnerung.
"Frag nie, nie, nie Daddy nach ihr." - Fünfzig Jahre lang befolgte Jana Zimmer die Anweisung ihrer Mutter, bis diese starb und ihrem einzigen Kind eine Fülle von Familienfotos und -dokumenten hinterließ. Diese, zumeist in tschechischer Sprache, enthielten nur ein paar kryptische Notizen als Erklärung, um die Vergangenheit der Familie zusammenzufügen. Später wurde Zimmer selbst zur bildenden Künstlerin.
Die Worte und Bilder in diesem Buch vermitteln Jana Zimmers Reise zum Verständnis ihrer Eltern und deren Erfahrungen im Holocaust. Sie werden gefiltert durch Zimmers eigene Entdeckungen, die sie Jahrzehnte später machte, nach ihrer Rückkehr in ihre Geburtsstadt Prag und nach Theresienstadt, wo ihre Familie zuerst interniert war.
Zimmers Kunst wird dabei vor allem durch ihre Halbschwester Ritta inspiriert, die vor Janas Geburt in Auschwitz umkam, sowie durch die Trauer ihres Vaters über diesen Verlust. Rittas Zeichnungen aus Theresienstadt prägen das Buch ebenso wie Fotos und Erinnerungsstücke, die Zimmers innere Welt widerspiegeln - die eines "Holocaust-Ersatzkindes", das das scheinbar Unmögliche versucht: Sich zu erinnern, wo sie nie gewesen war, für ihre Eltern, die nur vergessen wollten, und ihren Platz zwischen ihnen zu finden.