Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Geschichte der Europäischen Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll die Bedeutung der Rede von Marie Juchacz in der Weimarer Republik für die Frauenpolitik und die Arbeiterwohlfahrt in Deutschland analysiert werden. Die Rede, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg, dem Beginn der Weimarer Republik und der Einführung des Frauenwahlrechts stattfand, wird in den historischen Kontext gesetzt. Es werden die wesentlichen Inhalte und Argumente der Rede behandelt, die für die Gleichberechtigung der Frauen und die soziale Fürsorge plädierten. Dazu wird die Rolle von Maria Juchacz als Gründerin und Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt betrachtet, einer der größten Wohlfahrtsorganisationen in Deutschland.
Marie Juchacz war sozialdemokratische Politikerin und Feministin. Am 19. Februar 1919 hielt sie als erste Frau eine Rede in der Weimarer Nationalversammlung. Mit der ungewöhnlichen Anrede "Meine Herren und Damen!" löste sie laut Protokoll "Heiterkeit" im Hohen Haus aus.
Die politische Situation der Frauen zur Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) war sehr vielfältig und komplex. Einerseits erkämpften sich die deutschen Frauen mehr Rechte und konnten an den Parlamentswahlen im Jahr 1918 teilnehmen, und einige nahmen wichtige Positionen in Regierung, Parlament und politischen Parteien ein. Andererseits litten Frauen auch unter den Folgen der politischen und sozialen Instabilität, der Wirtschaftskrise, der Gewalt und des Aufstiegs des Nationalsozialismus, die ihre Freiheiten und Rechte bedrohten. Es gab viele Frauen, die in dieser politischen Periode Bedeutung erlangten; eine dieser Frauen war Marie Juchacz.