Akademische Arbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Wirtschaftsethik), Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist unter Finanzialisierung zu verstehen? Der Begriff bündelt einen großen Teil der Entwicklungen, die eine Machtkonzentration im Finanzbereich ermöglicht haben und im Platzen der Immobilien- und Hypothekenblase 2008 einen vorläufigen Kulminationspunkt fanden. Mit diesem Ereignis ist eine Finanzkrise virulent geworden, die sich zu einer systemischen Krise des globalen Finanzsystems weiterentwickelt hat. Die Folgen der Krise sind dabei bis heute deutlich sichtbar. Ein Ereignis solcher Dimensionen verdient eine Aufarbeitung hinsichtlich seiner Hintergründe, zumal wesentliche Determinanten - wie die Arbeit zeigen wird - bis heute fest in der Wirtschaft verankert sind.
Dafür wird zunächst der Begriff erläutert, bevor die verschiedenen Dimensionen dargestellt werden. Dazu werden drei unterschiedliche Ebenen betrachtet. Zunächst die Finanzialisierung auf nationaler und supranationaler Ebene, anschließend die Finanzialisierung von Unternehmen und deren Führung und schlussendlich die Finanzialisierung von Individuen. Abschließend folgt eine kritische Würdigung sowie ein Fazit.
Das Thema Finanzialisierung eröffnet ein umfassendes Blickfeld auf die Änderungen des Kapitalismus in seiner jüngsten Geschichte. Die Finanzialisierung impliziert dabei weitreichende Transformationen auf allen Ebenen der Gesellschaft. Dazu gehört die Makroebene der Volkswirtschaften, genauso wie die Mesoebene der Unternehmen und die Mikroebene des Individuums.