«Aha, da war ja wohl das Gotthardloch, der Haupttunnel, durch den man gleich ins Welschland hinein gelangte. Er schaute dieses Tor in eine andere Welt schier ehrfürchtig an, dann schwang er sich aufs Rad und fuhr durchs Göschener Dorf. Wie sich doch die Berge auf einmal zusammenschliessen, als wollten sie alles zwischen sich zermalmen. Aber der Strom kam doch durch. Tosend sprangen, trollten und drängten die schäumenden Wildwasser durch die engen Schluchten. Es wurde ihm schier schwer. Ja, wo kam er denn um Gotteswillen hin? Ging denn hier die Schweiz aus oder gar die Welt? Fast ängstlich suchte er den Himmel, es ging ja in die Felsenzwinge der Schöllenen hinein. "Bub, Bub, schau dich vor!" Er schrak zusammen. Dort kam gewiss die Teufelsbrücke.»¿
Dieses Werk von Meinrad Lienert erschien 1922 und beschreibt herrlich eine Velotour eines Jungen durch die Schweiz. Kaum ein Flecken der Eidgenossen bleibt ungestreift und manch witzige, typisch schweizerische, wenn auch für heute teils veraltete Ausdruckskraft nutzte der Schwyzer Autor für die Lebendigkeit der Erzählung. Ein Buch Innerschweizer Kultur, das durch die ganze Schweiz führt.
Inklusive Wortverzeichnis der Schweizer Ausdrücke.
Erzählung digitalisiert, neu herausgegeben & sanft bearbeitet von Tanja Alexa Holzer