In "Stadt und Gebirg" entfaltet José Maria Eça de Queiroz ein eindringliches Porträt der portugiesischen Gesellschaft im Übergang zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Der Roman, geprägt von Eças scharfsinnigem Blick und seinem unverwechselbaren ironischen Stil, kontrastiert das städtische Leben in der Metropole Lissabon mit der ländlichen Idylle des Hinterlandes. Durch die charakteristische Dialektik zwischen diesen beiden Welten thematisiert der Autor sozialen Wandel, das Streben nach Identität und die Herausforderungen des Lebens in einer sich rasant verändernden Gesellschaft. Diese meisterhafte Erzählung ist sowohl eine Gesellschaftskritik als auch eine tiefgehende Exploration menschlicher Beziehungen und Emotionen im Kontext historischer Umwälzungen. José Maria Eça de Queiroz, einer der bedeutendsten Schriftsteller Portugals, war ein Wegbereiter des Realismus in der portugiesischen Literatur. Geboren 1845 in Póvoa de Varzim, erlebte er diverse gesellschaftliche Veränderungen, die seine literarische Produktion maßgeblich beeinflussten. Als Diplomat bereiste er zahlreiche Länder und nahm stark Einfluss auf das literarische Klima seiner Zeit, wobei er oft den Widerspruch zwischen idealisierten Vorstellungen und der rauen Realität thematisierte. Diese Erfahrungen fließen deutlich in "Stadt und Gebirg" ein, was den Roman zu einem einzigartigen Zeugnis der Epoche macht. Für Leser, die sich für eine tiefgehende Analyse der portugiesischen Gesellschaft sowie für die Fragen des Wandels und der menschlichen Natur interessieren, ist "Stadt und Gebirg" eine unverzichtbare Lektüre. Eça de Queiroz schafft es, zeitlose Themen der Identität und des sozialen Wandels auf eine Weise zu behandeln, die sowohl unterhaltsam als auch belehrend ist. Dieses Buch lädt dazu ein, sich intensiver mit den Schichten von Kultur, Natur und gesellschaftlichen Normen auseinanderzusetzen und bleibt bis heute relevant.