Die Berliner Bildhauerin Renée Sintenis (1888 - 1965), mit ihren knapp 1,80 Metern und ihrem androgynen Look eine Ikone der Berliner Bohème, gehörte zu den erfolgreichsten Künstlerinnen der Weimarer Republik. Ihr Galerist Alfred Flechtheim inszenierte sie in seinem Gesellschaftsblatt
Der Querschnitt
hoch zu Ross oder lässig am Steuer ihres Rennwagens, ganz die Neue Frau. Die »schöne Renée« pflegte Freundschaften zu zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Joachim Ringelnatz, dem sie, bestens vernetzt, den Weg zum Erfolg ebnete. Mit Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde es still um die nun als »Halbjüdin« bezeichnete Künstlerin. Ihre Werke galten als »entartet«, sie wurde aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Heute vertreiben zwei Galerien in Düsseldorf, Ludorff und Vömel, ihre Arbeiten. Der Markt ist fast leer gefegt, die Preise steigen langsam, aber stetig. Wer war die Frau, die den Berliner Bären schuf und deren Plastiken heute u. a. in der Berliner Nationalgalerie und im New Yorker MoMA ausgestellt sind?
Silke Kettelhake hat sich auf die Spuren der Ausnahmekünstlerin begeben, die nicht zuletzt als Schöpferin des Goldenen Berlinale-Bären bis heute unvergessen ist.
Mit zahlreichen Originalzitaten und s/w Fotos.
Zum 135. Geburtstag von Renée Sintenis am 20. 3. 2023
Als Berlin nach 1918 zur Weltstadt wird, feiert die Bildhauerin Renée Sintenis (1888-1965) ihre größten Erfolge - bis zum Aufkommen des Nationalsozialismus. Ihre spielerisch eleganten Plastiken zieren die Salons des Großbürgertums und werden international ausgestellt. Sie lebt rastlos und rasant, pflegt Kontakte zu Ernst Barlach, Gottfried Benn, André Gide, Rainer Maria Rilke, Asta Nielsen u.v.m. Mit Joachim Ringelnatz, dem sie zum Durchbruch als Maler verhilft, lebt sie eine Freundschaft jenseits aller gängigen Rollen- und Geschlechterzuschreibungen.
Silke Kettelhake hat sich auf die Spuren der Ausnahmekünstlerin begeben, die nicht zuletzt als Schöpferin des Goldenen Berlinale-Bären bis heute unvergessen ist. Ein faszinierendes biografisches Porträt über eine Ausnahme-Künstlerin und ihre Zeit, mit zahlreichen Originalzitaten und s/w-Fotos.
»Mir ist mein Schaffen nichts anderes als ein selbstverständliches Müssen.« Renée Sintenis
»Zu den Verdiensten des Bandes gehört es, das Leben dieser Frau in seiner ganzen Widersprüchlichkeit zu schildern.« Der Tagesspiegel