Zürich im Sommer 2014. Martin Maibach, siebenundvierzig und kurz vor der Scheidung, wird unfreiwillig von seinem Job beurlaubt. Auch sonst läuft für ihn einiges nicht rund: Seine Affäre nimmt eine unerwartete Wendung, sein Sohn Eric entgleitet ihm mehr und mehr, ein Bootsausflug auf dem See endet in einer Beinahe-Katastrophe. Obendrein hat ihn seine zukünftige Exfrau Christine zu einer Nachbarschaftsparty eingeladen. Und da an dem Anlass auch der siebzehnte Geburtstag Erics gefeiert werden soll, muss er wohl oder übel hingehen. Die Handlung findet ihren Widerhall in den mäandernden Gedanken und Assoziationen des Ich-Erzählers Maibach. Seine inneren Monologe und Betrachtungen kommentieren das Geschehen oft ironisch-distanziert und liefern den »Soundtrack« zu diesem Roman, der auch das Alltägliche und scheinbar Unbedeutende zum Klingen bringt. Der erste Teil der Martin-Maibach-Erzählung handelt von einer Zeit des Umbruchs und den damit verbundenen Widrigkeiten, die den Protagonisten vor sich hertreiben. Aber wer sich an der Seitenlinie wiederfindet, der will auch irgendwann zurück ins Spiel ...
Marco Müller wurde 1966 in Zürich geboren, wo er in einer vorstädtischen Umgebung aufwuchs. Nach der Matura 1985 bereiste er aus politischer Neugierde und Abenteuerlust für einige Monate Kuba und Nicaragua. Anschließend begann er an der Universität Zürich Geschichte und Philosophie zu studieren. Parallel dazu widmete er sich intensiv seiner Leidenschaft, der Musik, und spielte als Hornist in verschiedenen professionellen Orchestern und Ensembles, was ihm zu dieser Zeit sein finanzielles Auskommen sicherte. Mit fünfundzwanzig unternahm er eine weitere ausgedehnte Reise, die ihn nach Panama und durch Kolumbien führte. Für Recherchen zu seiner Masterarbeit über das spanisch-republikanische Exil in Mexiko verbrachte Marco Müller 1997 einige Monate in Mexiko-Stadt. Mit dem Studienabschluss beendete er auch seine Engagements als Musiker und arbeitete danach in verschiedenen Funktionen, u.a. beim Zürcher Kammerorchester und der Oper Zürich. Ein Höhepunkt seiner Karriere war das von ihm als Jugendbeauftragter des Musikkollegiums Winterthur initiierte Projekt Winterthur schreibt eine Oper, bei dem 800 Kinder und Jugendliche mitwirkten. Daneben war er auch freiberuflich als Produktionsleiter im Bereich Oper und Konzerte tätig. »Aus der Spur« ist nach »Plus ultra« sein zweiter Roman.