Eine Brezelverkäuferin beobachtet Reisende, die ihren Routinen nachgehen und plötzlich mit einem möglichen Anschlag konfrontiert sind. Ein Spiegelbild ermöglicht einem Mädchen, noch einmal Kontakt zu seinem verstorbenen Vater aufzunehmen. Ein stiller Beobachter sieht dem allgemeinen Treiben im Park zu, in dem es immer wieder zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen von Menschen kommt, die einander fremd sind. Eine Frau fiebert dem Wiedersehen mit ihrem Ex-Partner entgegen.
Bei "Durchschrift 9" finden wir uns in der Gedankenwelt von Frauen, Männern und manchmal auch Dingen wieder, die ihr eigenes Empfinden oft minutiös beschreiben und mit genauem Blick schildern, was um sie herum geschieht.
Die Grenzen zur Fantasie sind dabei fließend. Die Lektüre katapultiert uns in magische Welten, nur einen Steinwurf vom realen Leben entfernt. Nur wenige Seiten braucht es dabei in den Geschichten, um die Leserinnen und Leser in ihren Bann zu ziehen und sie nach der Lektüre mit größerer Aufmerksamkeit auf die Welt blicken zu lassen. Ein gutes Gegenprogramm allemal zum "social media wahn", wie es in einem Text ganz treffend heißt.
"Durchschrift 9" ist so das gemeinsame Werk von 27 jungen Autorinnen und Autoren geworden, die erfolgreich am Jugendliteraturwettbewerb des rheinland-pfälzischen Kulturministeriums teilgenommen und mit ihren Gedichten und Geschichten großes literarisches Können unter Beweis gestellt haben.
Ausgewählt wurden sie von einer Jury, der die renommierten Schriftstellerinnen und Schriftsteller Ruth Johanna Benrath, Annegret Held, Jens Schumacher und Ken Yamamoto angehören. Die Schreibtalente, die die Jury besonders überzeugt haben, können nun während eines Coaching-Programms mit den Jurorinnen und Juroren an weiteren Texten arbeiten. "Durchschrift 9" bringt uns die jungen Autorinnen und Autoren und das, was sie bereits in jungen Jahren literarisch beschäftigt, näher.