David Frankfurter (1909-1982) wurde in Österreich-Ungarn auf heute kroatischem Gebiet geboren und studierte ab 1929 in Leipzig und Frankfurt Medizin. 1933 verließ er Deutschland, um seine Studien in Bern fortzusetzen. Er erschoss Wilhelm Gustloff 1936 in Davos und stellte sich darauf der Polizei. Eigentlich zu 18 Jahren Haft verurteilt, wurde er nach Kriegsende begnadigt und aus der Schweiz ausgewiesen. Er emigrierte nach Tel Aviv und arbeitete mehrheitlich für die Regierung oder regierungsnahe Organisationen. Schalom Ben-Chorin (1913-1999) war Journalist und Religionswissenschaftler. Er studierte in München Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaft. 1935 emigrierte er nach Palästina und war nach journalistischer Tätigkeit seit 1970 Dozent und Gastprofessor in Jerusalem, Tübingen und München. Er gehörte zum Gründungskomitee des Verbands deutschsprachiger Schriftsteller Israels (VdSI) und setzte sich zeitlebens für den jüdisch-christlichen Dialog ein. Dr. Sabina Bossert ist Fachreferentin für Jüdische Zeitgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Sie promovierte am Basler Zentrum für Jüdische Studien zu David Frankfurter. 2019 erschien ihre Dissertation David Frankfurter (1909-1982). Das Selbstbild des Gustloff-Attentäters. Janis Lutz ist seit 2019 am Jüdischen Museum Frankfurt
tätig. Er war einer der Kuratoren der Wechselausstellung Rache: Geschichte und Fantasie, in dessen Kontext er das vorliegende Buchprojekt initiierte. Prof. Dr. Micha Brumlik ist emeritierter Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main und seit 2017 dort Seniorprofessor. Seit Oktober 2013 ist er zudem Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. |