Sylt hatte mich wieder. Oder musste es heißen, dass ich meine Lieblingsinsel wieder um mich herum hatte? Ganz ehrlich, es war mir egal. Ich spürte die Weite der Insel und fühlte mich frei. Sogar mein Kopf war wieder in der Lage, klare Gedanken zu fassen, und so konnte ich meinen Urlaub mit Lea genießen. Zumindest fast, da ich häufig an Josh denken musste. Der Keyboarder meiner Lieblingsband war noch immer verschwunden, und die Lügenpresse hatte bereits die verrücktesten Vermutungen gedruckt. Ich war mir zwar sicher, dass er lediglich abgetaucht war. Trotzdem war ich in Sorge, da man nie wusste, wie Menschen in Notsituationen reagierten. Als wir in Keitum die nette ältere Dame Hanna kennenlernten und sie uns zu Karl-Heinz einlud, glaubte ich, nicht richtig zu sehen. War das etwa ? "Rosa, reiß dich zusammen!", sagte meine beste Freundin zu mir, und ich bemühte mich, ihrem Wunsch nachzukommen. Doch der verrückte Gedanke ließ mich nicht los.