Die Minderheit der Roma hat in Serbien einen schweren Stand. Sie wird von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung
verstoßen, und ihre Mitglieder erhalten - wenn überhaupt - nur harte und unqualifizierte Arbeit. Meti Kamberi gehört zu den
400 000 bis 600 000 Roma, die in Serbien leben. Er ist durch eine wirklich harte Lebensschule gegangen, die man keinem Menschen wünscht.
Mit der Entwicklung zum selbstständig denkenden Menschen drängte sich für ihn immer mehr die Frage auf: Wie entkommt
man dem Slum? Der Ich-Erzähler Amiraga, Angehöriger der Volksgruppe der Roma, schlug sich als kleines Kind mit Betteln und Diebstählen durchs Leben, wurde dafür halbtot geprügelt und schließlich festgenommen. Amiraga landete in einer
Pflegefamilie, in der die Mutter ihn hasste und der Vater ihn zum Glücksspiel mitnahm und verprügelte. In der Schule gemobbt, verschaffte Amiraga sich mit dem Geld aus Kioskeinbrüchen Respekt. Nach vier Jahren ergriff er die Flucht, wurde aber gefasst und diesmal in einem Kinderheim untergebracht. Dort traf Amiraga auf eine Erzieherin, die an ihn glaubte, ihn förderte und in ihm die Liebe zu Büchern weckte. Unter den Heimzöglingen fand er echte Freunde, die für ihn da waren.
Und er verliebte sich zweimal leidenschaftlich. Obwohl er weiterhin mit seinen Lastern Glücksspiel und Alkohol kämpfte - und mit Erziehern, die die Heimzöglinge schikanierten -, schloss er schließlich erfolgreich die Mittelschule ab.
Meti Kamberi schrieb sein Buch nachts nach der Schule und der Arbeit auf dem Bau. Darin schildert er sein Leben und seine Gefühle eindringlich und ungeschönt.
Es ist ein bemerkenswertes Dokument eines Menschen, der sich vom Schicksal nicht erdrücken lassen, sondern seine Zukunft selbst gestalten will