Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921-1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren Mann, dem Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter lernte sie u.a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Phillipe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.
Das Reisetagebuch einer außerordentlich mutigen Frau, die 1951 auf einem Velosolex das Land erfährt.
Ré Soupault kehrt im Oktober 1951- nach 1.500 Kilometern Reiseweg - nach Basel zurück. Mit ihrem Velosolex, einem motorisierten Fahrrad und ihrem wichtigstes Gepäckstück, einer Reiseschreibmaschine, hatte sie das vom Krieg zerstörte Elsass, Saarland und Süddeutschland bereist.
Ihre Tagebucheintragungen zeichnen das Bild eines immer noch zerstörten Deutschlands, das verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Identität ist.