Wie oft hatten Sie schon Gelegenheit, Erkenntnisse aus einem 100-jährigen Leben präsentiert zu bekommen? Hier schöpft der französische Philosoph und Soziologe Edgar Morin aus seiner vielfältigen, ein volles Jahrhundert umfassenden Lebenserfahrung. Er wurde Zeuge vieler Irrtümer - manchmal auch als Akteur -, er erlebte die Hoffnungen, Krisen und Umwälzungen ab den 1920er-Jahren bis hin zur Corona-Krise. Im vorliegenden Buch setzt er seine Erlebnisse in Beziehung zu seiner humanistischen Sichtweise, und wir erleben mit, wie persönliche Erfahrungen in verschiedenen Phasen seines Lebens zu den Überzeugungen führen, die er bis heute vertritt. Oft hat Edgar Morin neue Entwicklungen sehr früh erkannt und Probleme thematisiert, die zu jenem Zeitpunkt noch nicht breit diskutiert wurden - etwa den Raubbau an der Umwelt. Durchaus auch selbstkritisch erzählt er, warum er seine Meinung in einigen Fällen im Laufe der Zeit geändert hat. Dieses Buch ist eine äußerst aktuelle, von einem Humanismus im besten Sinne des Wortes geprägte Auseinandersetzung mit der Komplexität unserer Welt. Erkenntnisse aus einem 100-jährigen Leben lädt uns auf eine charmante Weise zu Scharfsinn und Wachsamkeit ein!
Der 1921 geborene Soziologe und Philosoph Edgar Morin, emeritierter Forschungsdirektor am CNRS und Ehrendoktor von 38 Universitäten weltweit, ist einer der wichtigsten Denker unserer Zeit. Sein Werk stellt sich der Schwierigkeit, die Komplexität der Wirklichkeit zu denken. Er veröffentlichte unter anderem bei Denoël »Changeons de voie, Les leçons du coronavirus«, ein Werk, das sich mit der komplexen Krise befasst, die wir seit 2020 durchlaufen.