Mit der von ihrer Großmutter Victoire geerbten Leidenschaft für die Kochkunst als rotem Faden setzt Maryse Condé die Reihe ihrer autobiografischen Werke fort und nimmt uns mit auf ihre Reisen nach Indien, Japan, Australien, Kuba und in andere Länder. Kulinarische Entdeckungen und Erinnerungen sind dabei stets Anknüpfungspunkte für Reflexionen über politische, soziale und kulturelle Probleme, bieten Anlass für die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Ansichten, Hoffnungen und Enttäuschungen. Wie in Mein Lachen und Weinen oder Victoire erzählt Maryse Condé voll Humor und menschlicher Wärme und bettet das persönliche Erleben in die großen Zusammenhänge ein. Nicht zuletzt ist auch
dieses Buch von Maryse Condé die Geschichte einer Rebellion: Dass eine Intellektuelle sich für das Kochen interessiert, erschien vielen als ein Frevel. Maryse Condé zelebriert ihre »Majestätsbeleidigung« umso genüsslicher - ein Vergnügen, an dem dank der kongenialen Übersetzung von Ina Böhme nun auch das deutschsprachige Publikum teilhaben kann.