1686, vor 335 Jahren, kamen die ersten Hugenotten auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung in die Landgrafschaft Hessen-Cassel. Sie kamen auf Einladung des zu der Zeit herrschenden Landgrafen Carl. Hinter ihnen lagen Wochen und Monate auf langen, entbehrungsreichen und auch gefährlichen Fluchtwegen.
Nicht alle blieben, nicht alle Bemühungen, in Nordhessen Brot, Arbeit und eine neue Heimat zu finden, waren erfolgreich. Die meisten der 1686 und in den Jahren danach in Nordhessen angekommenen Flüchtlinge fanden hier jedoch ein Auskommen, ebenso wie die 1721, vor genau 300 Jahren, im Wesertal angesiedelten Waldenser. Sie prägten die nordhessische Kulturlandschaft wirtschaftlich, (bau)kulturell und gesellschaftlich.
Hiervon handelt das vorliegende Buch. Es beschreibt die Wege und die Umstände des Ankommens, beleuchtet die historisch-politischen Hintergründe und das Hineinwachsen in die Wirtschaft und Kultur Nordhessens, zeigt die bis heute erlebbaren Kultur-Spuren auf und stellt deren Inwertsetzung in der Gegenwart dar.