Neben der offiziellen Kirchenpolitik von SED und Staat gab es in der DDR stets auch eine inoffizielle. Für sie war vor allem das Ministerium für Staatssicherheit zuständig. Dem Zusammenwirken der unterschiedlichen kirchenpolitischen Institutionen widmen sich im vorliegenden Sammelband 18 ausgewiesene Wissenschaftler und Kirchenpraktiker. Sie analysieren die einzelnen Einrichtungen und ihre spezifischen Aufgaben innerhalb der Machtstrukturen. Zugleich werden die Methoden der 'Bearbeitung' von evangelischer und katholischer Kirche durch das MfS behandelt sowie Möglichkeiten und Grenzen der innerkirchlichen Aufarbeitung erörtert.
Pauschale Urteile über die DDR-Kirche weichen langsam einem tieferen Verständnids der Strukturen. Dennoch erschüttern immer noch die Geschichten von Tätern und Opfern, die in diesem Band - stets wohltuend nüchtern - in ihren historischen Zusammenhang rücken. Das Sonntagsblatt Fundierte Studien, die zahlreiche Facetten der Beziehungen zwischen Staat und Kirche beleuchten. Stiftung Lesen Nr. 116 Die dargebotenen Einsichten bieten eine solide Zwischenbilanz abseits tagesaktueller Aufgeregtheiten über diesen oder jenen Schnellschuß in der bewertung von Stasi-Akten. Rheinischer Merkur Der Tagungsband hebt sich in seiner inhaltlichen Konsequenz wohltuend von vielen Sammalsurien ab, die Jahr für Jahr den Buchmarkt überschwemmen. Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Wer einen fundierten Einblick in das verhalten der SED und Stasi gegenüber den Kirchen wie auch deren reaktionen erhalten will, ist mit dieser Dokumentation gut bedient. Theologische Revue