"Weiße Salamander": Diese kaum je gesichteten Vertreter der Klasse der Amphibien verweisen auf Rares und Seltenes, auf Sagenhaftes und Ungeheures im sophokleischen Sinne, auf etwas also, von dem man nicht genau wissen kann, ob es existiert oder wie es aussieht. Dabei vereinen diese zwielebigen monstra in sich nicht nur die Elemente von Wasser und Erde, sondern trotzen nach altem Glauben sogar dem Feuer: denn ihr Blut, so heißt es, sei kalt. Von diesen geheimnisvollen Wesen erzählen die Gedichte Alexandra Bernhardts und bieten damit ein lyrisches Bestiarium mythischer Größen und Archetypen, das in hermetischer Manier tiefer liegende Schichten der menschlichen Gattungsgeschichte und die Verfaßtheit unserer conditio humana singend umkreist.