Pierre Bourdieus Terminologie hat die Humanwissenschaften der letzten Jahrzehnte mit Begriffen wie »Habitus« oder »Praxis« nachhaltig geprägt. Schon in seinen frühen Studien zur traditionellen algerischen Gesellschaft entwickelt er Grundzüge einer Theorie der praktisch vermittelten Dialektik von »sozialen« und »mentalen« Strukturen, die sämtliche Lebensäußerungen umgreift - und hebt damit den Gegensatz von Subjektivismus und Objektivismus in den »Wissenschaften vom Menschen« spektakulär aus den Angeln.
»[Bourdieus] Arbeiten zu Algerien bilden eine Art Matrix seines Werks. ... Diese sind erst in den letzten Jahren wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Bei Suhrkamp haben nun Franz Schultheis und Stephan Egger zwei neue Bände der Schriften-Reihe von Bourdieu herausgegeben, die [jene] versammeln.«