Wohl eine Stunde saß Dora wartend im Nebenzimmer und vernahm von Zeit zu Zeit die herrischen Laute einer zornigen Stimme und unterdrücktes Weinen. Endlich erschien Frau Caruth mit triumphierender Miene auf der Schwelle und entfernte sich, ohne Dora auch nur eines Blickes zu würdigen. Drinnen aber lag Frau Aylmer auf dein Sofa ausgestreckt! sie verbarg ihr Gesicht in den Samtkissen und schluchzte so leidenschaftlich, daß ihr ganzer Körper bebte. Es lag in Dora Myrls Eigenart - vielleicht war es ein Fehler ihrer Natur -, daß ihr trotz des warmen Mitgefühls, das ihr die leidende Freundin einflößte, doch der Gedanke durch den Kopf schoß: »Jetzt ist der günstige Augenblick gekommen, um das Geheimnis zu erfahren.« ...