„Es war einmal eine Zauberin, die hatte drei Söhne, die sich brüderlich liebten; aber die Alte traute ihnen nicht und dachte, sie wollten ihr ihre Macht rauben. Da verwandelte sie den Ältesten in einen Adler …"
Die Zauberin Megynde herrscht mit eiserner Hand über ein kleines Inselreich im hohen Norden. Ihr jüngster Sohn Morten ist ein verträumter, schmächtiger Junge, den seine älteren Brüder noch für ein Kind halten und nicht sonderlich ernst nehmen. Vor der grauen, kühlen Ereignislosigkeit seiner abgelegenen Heimat flüchtet Morten sich in Fantasien vom Schloss der goldenen Sonne in einen warmen, lebendigen Süden, in dem er mit einer wunderschönen Prinzessin leidenschaftliche Nächte erlebt.
Die Lage der drei Brüder ändert sich dramatisch, als Megynde ihren ältesten Sohn in einen Adler verwandelt. Als auch der zweite Sohn in einen Wal verwandelt wird, muss Morten Hals über Kopf fliehen. Zum ersten Mal völlig auf sich gestellt, zieht Morten in eine neue, aufregende Welt hinaus, die nicht immer bereit ist, ihn mit offenen Armen zu empfangen …
Aus dem Grimm'schen Märchen vom dritten Sohn, der auszieht, sein Glück zu finden, webt der Roman „Die Kristallkugel" eine Geschichte von der Suche nach sich selbst, von Rivalität und Liebe unter Geschwistern, von Magie und Verwandlung in einer zeitlosen, vom Mittelalter inspirierten Welt.