Verständigungsprobleme sind seit jeher ein Problem der interkulturellen Kommunikation. In Gerichtsverhandlungen können die daraus resultierenden Folgen gravierend sein. Mehmet Tahir Öncü untersucht die Besonderheiten der interkulturellen Kommunikation vor Gericht am Beispiel von Verfahren an deutschen und türkischen Gerichten mit Angeklagten der jeweils anderen Nationalität. Da Dolmetscher und Übersetzer in diesen Fällen eine besonders wichtige Rolle spielen, wählt der Autor in seiner Studie einen interdisziplinären Ansatz, der die Forschungsrichtungen Forensik, Interkulturalität und Translationswissenschaft kombiniert. Am Ende präsentiert er Vorschläge für die Auflösung und Vermeidung von Missverständnissen in der interkulturellen Kommunikation vor Gericht.
Mehmet Tahir Öncü, 1978 in Izmir geboren, arbeitet als Forschungsassistent am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Ege Universität in Izmir (Türkei). Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Interesses ist der Themenkreis Sprache, Recht und Übersetzung.