Karl Marx hat den ersten Band seines Opus magnum nicht mehr in der Fassung veröffentlichen können, die ihm selbst Ende 1881 vor Augen stand. Hauptstreitpunkt bei den nach seinem Tod erschienenen Ausgaben war stets, inwieweit die von ihm in der französischen Ausgabe vorgenommenen Änderungen gegenüber der zweiten deutschen Ausgabe zu berücksichtigen seien.
Er selbst war der Auffassung, dass er dort »manches Neue zugesetzt und vieles wesentlich besser dargestellt habe«, dass die Ausgabe daher »selbst von Lesern zu Rate gezogen werden (sollte), die mit der deutschen Sprache vertraut sind«, und er verlangte, »dass der Übersetzer stets sorgfältig die zweite deutsche Auflage mit der französischen vergleicht, da die letztere viele wichtige Änderungen und Ergänzungen enthält«.
Die Neue Textausgabe basiert auf diesem geforderten Vergleich, aber nicht nur dieser beiden, sondern aller von Marx und Engels edierten Ausgaben und Übersetzungen. Damit verwirklicht der Herausgeber ein Projekt, das zwar im damaligen Marx-Engels-Institut in Moskau in Angriff genommen worden war, aber nach dessen Schließung (1931) nie realisiert wurde, wobei der in der Marx-Engels-Gesamtausgabe erreichte Forschungsstand selbstverständlich berücksichtigt ist.
Der Vorzug der Ausgabe ist ihre Lesefreundlichkeit, weil lediglich am Text Interessierte beim Studium nicht durch früher notwendiges Nachschlagen im Anhang aufgehalten werden. Der beigelegte USB-Stick enthält den Text einschließlich des historisch-kritischen Apparates, der die ihm zugrunde liegenden Quellen en detail sichtbar macht.