Eine gefährliche Reise in die Abgründe der Seele, die die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantastik verschwimmen lässt.
Als der ambitionierte Banker Patrick Elff nach einem verhängnisvollen Gespräch im Polizeipräsidium aus dem Fenster springt, ahnt er noch nicht, dass dies der Beginn einer Reise ist, die ihn an die Grenzen seiner Vorstellungskraft führen wird. Auf der Flucht vor den Konsequenzen seines Betrugs sucht er Zuflucht in Mogador, einer marokkanischen Küstenstadt voller Geheimnisse.
Im Haus der geheimnisvollen Khadija, einer Frau mit vielen Gesichtern und unheimlichen Kräften, gerät Patrick in eine verborgene Welt jenseits des Normalen. Während er versucht, sich vor den irdischen Strafen zu verstecken, sieht er sich mit Schrecken konfrontiert, die alles übersteigen, was er bisher kannte. Mogador ist eine fesselnde Mischung aus Kriminalfall und Seelenreise, in der Martin Mosebach meisterhaft die Grenzen zwischen genauester Wirklichkeitsbeobachtung und dämonischer Phantastik verschwimmen lässt.
Mit seiner unverwechselbaren Erzählkunst schafft Mosebach unvergessliche Charaktere wie die unheimliche Khadija, ihren illoyalen Diener Karim und Patricks kühl ironische Ehefrau Pilar. Mogador ist ein literarisches Meisterwerk, das den Leser auf eine Reise mitnimmt, die ebenso verstörend wie faszinierend ist - und am Ende vielleicht auf den Boden der Realität zurückführt.
Nicht immer wird ein Sprung aus dem Fenster zum Sprung in eine andere Welt. Aber als der junge, auf der Karriereleiter seiner Bank schon ziemlich hoch hinaufgelangte Patrick Elff nach einem Gespräch im Polizeipräsidium aus dem Fenster springt, ist das der Beginn einer gefährlichen Reise. Er hat betrogen, die Entdeckung steht bevor. Nun sucht er Hilfe bei einem mächtigen marokkanischen Finanzmann, der ihm noch einen Gefallen schuldet, und flieht nach Mogador.
Doch auch in der Stadt an der marokkanischen Atlantikküste erweist sich das Untertauchen als schwierig. Um der Aufmerksamkeit der Polizei zu entgehen, mietet er sich nicht in einem Hotel, sondern im Haus der Patronin Khadija ein, einem Universum im kleinen, einer verborgenen Welt mit eigenen, weit jenseits des Normalen liegenden Gesetzen: Khadija ist Hure und Kupplerin, Geldverleiherin, Zauberin und Prophetin. Patrick, der sich selbst als einen erlebt, der mehr oder weniger unfreiwillig in seine Tat hineingeschliddert ist, stößt hier auf eine Frau, die mit ihrem Willen einen Kult bis zur Selbstvergötzung treibt. Zum zweiten Mal in kürzester Zeit übertritt er die eben noch unverrückbar scheinenden Grenzen seines Lebens, sieht die Geisterwelt, lernt Schrecken kennen, die irdische Strafen übersteigen.
Mogador ist beides zugleich, Kriminalfall und Seelenreise, genaueste Wirklichkeitsbeobachtung und ins Dämonische ausschweifende Phantastik. Wie immer stehen Menschenschilderungen in der Mitte von Martin Mosebachs Erzählen: die unheimliche Khadija und ihr illoyales Faktotum Karim, der mächtige Monsieur Pereira und Patricks kühl ironische Ehefrau Pilar. Die Reise nach Mogador wird zum Traum, der Patrick Elff auf den Boden der Realität zurückführt.
Für Sprachliebhaber ein Genuss. Bedrohlich ragen hinter der marokkanischen Küstenstadt Mogador die Frankfurter Finanztürme auf.