Rituale dienen nicht in erster Linie der Bewahrung des Alten, sondern der Gestaltung des Übergangs zu Neuem. Rituelle Verschreibungen haben ihre feste Tradition in der Systemischen Therapie. Wie Rituale wirken und welchen Stellenwert sie im menschlichen Leben haben, ist aber in diesem Zusammenhang kaum reflektiert worden. Davon handelt dieses Buch in seinem ersten Teil.
Luc Ciompi schlägt darauf die Brücke zwischen Anthropologie und Beratung bzw. Therapie, indem er die Bedeutung von Ritualen für die Kanalisierung von Gefühlen herausarbeitet. Evan Imber-Black, Ulrich Clement, Gunthard Weber und Celia Falicov stellen daran anschließend ihre therapeutische Arbeit mit Ritualen vor.
Wie Rituale auch in der Organisationsentwicklung fruchtbar gemacht werden können - vor allem dann, wenn es um Wandel in Organisationen geht - illustrieren die Beiträge von Tom Levold, Jochen Schweitzer-Rothers und Elisabeth Nicolai.
Dass Politik, Wirtschaft und Sport Felder sind, die ohne Rituale kaum vorstellbar wären, machen der Schweizer Alt-Bundespräsident Moritz Leuenberger, der Sportjournalist Richard B. Reich und Beat Kappeler in ihren Beiträgen deutlich.
Abschließend zieht Rosmarie Welter-Enderlin anhand eines Fallbeispiels ein Fazit für die Praxis von Beratung und Therapie.