Die deutsche Rechnungslegung befindet sich seit Mitte der gOer Jahre in ei nem UmbruchprozeB. Viele Unternehmen sind im KonzernabschluB zur einer Bilanzierung nach lAS oder US-GAAP Obergegangen, eine Praxis, die der Ge setzgeber fOr einen Obergangszeitraum bis 2005 gebilligt hat. Nach Planen der EU-Kommission sollen danach die lAS als verbindlicher Rechnungsle gungsstandard fOr aile borsennotierten Unternehmen eingefOhrt werden. Der Wettbewerb zwischen HGB, lAS und US-GAAP, der gegenwartig in Deutschland herrscht, hat eine umfangreiche wissenschaftliche Diskussion zu den VorzOgen und Nachteilen der verschiedenen Rechnungslegungssysteme hervorgerufen. Die vorliegende Arbeit erDrtert die Thematik aus einer anderen Perspektive. Der Verfasser geht der Frage nach, ob und inwieweit der Staat den Unternehmen die Rechnungslegung Oberhaupt vorschreiben muB und in welchem Umfang er sie den Marktkraften Oberlassen kann. Die Frage nach der Notwendigkeit einer Regulierung der externen Rechnungslegung wird unter Einbezug der unterschiedlichen Rechtslage in Deutschland und den USA auf der Grundlage der okonomischen Theorie des Rechts beantwortet. Ausgangspunkt der theoretischen Oberlegungen des Verfassers ist das Gefangenendilemma. Grundsatzlich konnen Anteilseigner und Anspruchs gruppen durch eine Kooperation im Rahmen eines Unternehmens ihre Wohl fahrt steigern. Trotzdem kann fOr den einzelnen der Bruch des gemeinsamen Vertrages vorteilhaft sein, wenn er dadurch seine personliche Wohlfahrtspo sition weiter verbessert. Fraglich ist, ob die Kooperation deshalb durch staat liche Regulierungen abgesichert werden muB oder ob die Marktteilnehmer die Gefahr einer Defektion auch durch geeignete private Vereinbarungen aus reichend reduzieren konnen.